Am meisten zu entdecken im dreieinhalb Jahrzehnte umspannenden Kinowerk von John Waters gibt es vielleicht unter jenen Filmen, die er um die Jahrtausendwende herum inszenierte. Der damals angesagten Jungstarbesetzung mit dem als Actionheld in „Terminator 2“ bekannt gewordenen Edward Furlong und dem zum morbiden Teenager herangewachsenen Ex-Kinderstar Christina Ricci – die einzig wahre Wednesday Addams! – zum Trotz ist die Mediensatire „Pecker“ heute so gut wie unbekannt. Umso mehr Anlass, sie im Rahmen unserer Waters-Werkschau einer Revision zu unterziehen! Als unbedarfter, ziellos in einem Sandwichladen vor sich hinjobbender Hobbyfotograf wird der 18-jährige Pecker von einem geschäftstüchtigen Galeristen zum neuesten Wunderkind der Kunstszene aufgebaut – und muss sich fortan mit allerlei negativen Begleiterscheinungen des plötzlichen Ruhms herumschlagen. Im Grunde erzählt „Pecker“ vom ewigen, schwierigen Balanceakt zwischen Outsider Art und der kommerziellen Kunstwelt – und wer könnte sich da besser auskennen als John Waters?

Regie: John Waters

Darsteller: Edward Furlong, Christina Ricci, Lili Taylor, Mink Stole, Patricia Hearst